Pflegestützpunkte in Rheinland-Pfalz
Seit Monaten ist die finanzielle Lage zahlreicher Pflegestützpunkte sowie Beratungs- und Koordinierungsstellen in Rheinland-Pfalz zunehmend angespannt. Mehrere Träger haben bestehende Verträge bereits gekündigt, sodass Neuausschreibungen notwendig wurden oder Kommunen finanzielle Zusatzlasten übernehmen müssen, um den Fortbestand der Beratungsstellen zu sichern. Dazu erklärt der Landesvorsitzende der Senioren-Union Rheinland-Pfalz, Karl-Heinz Totz:
„Wenn Menschen pflegebedürftig werden, sind Pflegestützpunkte für viele besorgte Angehörige die erste Anlaufstelle. Denn dort bekommen sie dringend benötigte Beratung und Hilfe. Aber die Beratung ist bei einigen Stützpunkten bereits stark eingeschränkt, weil sich deren Träger wie etwa das DRK oder die Caritas aus Kostengründen zurückziehen. Die Landesregierung steht in der Verantwortung, für eine zukunftsfeste Finanzierung dieser Beratungsstellen zu sorgen.“
Die 135 Pflegestützpunkte in Rheinland-Pfalz bilden eine tragende Säule der pflegerischen Versorgungs- und Beratungsstruktur. Sie gewährleisten wohnortnahe, unabhängige und qualitätsgesicherte Beratung. Die Nachfrage steigt seit Jahren stark an; im Jahr 2023 wurden bereits über 300.000 Beratungen durchgeführt.
„Parallele Beratungsstrukturen wie die Gemeindeschwester PLUS müssen in die pflegerische Beratung integriert werden. Trotz mehrfacher Ankündigungen der Landesregierung wurden in Rheinland-Pfalz bislang keine Pflegemanager etabliert oder die Pflegestützpunkte entscheidend weiterentwickelt“, so Karl-Heinz Totz weiter.
Der Anteil, der über 65-Jährigen, wird bis 2040 auf etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung steigen. Damit steigt auch die Notwendigkeit pflegerische Beratungsangebote zukunftsfest aufzustellen. Massiv gestiegen sind auch die Anforderungen an Digitalisierung, Dokumentation und Datenschutz.
„Das Land Rheinland-Pfalz muss auch das Personal in den Pflegestützpunkten spürbar von Bürokratie entlasten. Dokumentationsprozesse müssen hinterfragt, vereinheitlicht und vereinfacht werden, um wieder mehr Zeit für die Pflege zu haben. Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen“, so Karl-Heinz Totz abschließend.