„Alle zwei Minuten erleidet in Deutschland ein Mensch einen Schlaganfall, deshalb ist es wichtig die Vorzeichen früh genug zu erkennen um optimal handeln zu können“, begrüßte der Vorsitzende der Senioren-Union, Karl-Heinz Totz, fast 70 Mitglieder und Interessierte in der Algenrodter Turnhalle. Als Vortragender konnte Herr Privat Dozent Dr. med. Martin Eicke, Facharzt für Neurologie und Chefarzt der Klinik für Neurologie und Stroke Unit am Klinikum Idar-Oberstein gewonnen werden.
Dieser bedankte sich für die Einladung und war sehr erfreut über die große Zahl der Zuhörer. „Schlaganfälle sind ein hauptsächliches Problem des Alters, in Deutschland die dritthäufigste Todesursache und die häufigste Ursache von bleibenden Behinderungen. Deshalb ist es besonders wichtig die Symptome wie Lähmungen oder Sehstörungen, die in der Regel halbseitig auftreten, oder Sprachstörungen, die von den Betroffenen oft unterschätzt werden, schnell zu erkennen und die 112 als Notfallnummer zur Hilfe zu rufen. Ultraschalluntersuchungen der Gefäße sind bei älteren Menschen oft sinnvoll zur Prophylaxe, auch ein EKG kann Hinweise z.B. auf ein Vorhofflimmern, von dem am häufigsten Frauen betroffen sind, geben“, führte Dr. Eicke aus.
Erst seit 1998/99 wurde die Etablierung von Stroke Unit-Stationen in den Krankenhäusern vorgenommen, in Rheinland-Pfalz gibt es seit 1999 neun davon. Idar-Oberstein hat ebenfalls bereits seit 1999 eine solch separate Station, bei denen mit der notfallmäßigen Auflösung des Gerinnsels bestenfalls bereits nach 20 Minuten begonnen, die Patienten intensiv überwacht und behandelt werden können. Je schneller die Behandlung vorgenommen wird, umso geringer sind die bleibenden Schäden. Die weltweit ersten Medikamente zur Behandlung eines Schlaganfalls wurden von dem Pharmakonzern Böhringer, Ingelheim entwickelt. Dr. Eicke stellte des Weiteren verschiedene Versorgungsmodelle, ua. auch die Thrombektomie, womit ein Gerinnsel aus dem Gehirn entfernt werden kann, vor. „Wichtig ist auch eine richtige Vorbeugung“, so Dr. Eicke, „mediterrane Kost, wenig Alkohol, normaler Kaffeeverbrauch, Bewegung, auch Schokolade in vernünftigen Mengen kann uns helfen, dass wir von einem solchen Geschehnis verschont bleiben“.
Am Ende des Vortrages beantwortete der Arzt noch viele verschiedene Fragen der Zuhörer. „Es war ein interessanter und sehr gut verständlicher Vortrag, der uns sicherlich hilft die Anzeichen und Symptome eines Schlagfalls schnell zu erkennen und richtig zu handeln“, bedankte sich Karl-Heinz Totz mit einer Edelsteindruse.