Sehr gespannt waren die Mitglieder und Gäste der Senioren-Union Andernach, was ihre Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil ihnen zu der turbulenten letzten Sitzungswoche in Berlin und zu den Zielen der CDU zu sagen hätte. Vor vollbesetztem Saal schilderte Heil die Abläufe der ersten Sitzungswoche im neuen Jahr und gleichzeitig letzten Sitzungswoche in dieser Legislaturperiode. Sie hielt es für unglücklich, dass so kurz vor der Bundestagswahl noch eine volle Sitzungswoche anberaumt worden war, da klar war, dass hier der Wahlkampf schon die Diskussionen und Positionen der Parteien dominieren würde. Aber es wurden ja auch mehr als 20 Gesetze mit den Stimmen von Rot-Grün und der CDU beschlossen und Mandate für die Bundeswehr verlängert, was aber nicht im Fokus der Medien stand.
Da die CDU damit rechnete, dass die AfD einen Gesetzesentwurf der CDU, der im November von der damaligen Ampel-Mehrheit im Innenausschuss abgelehnt worden war, als ihren eigenen in den Bundestag einbringen würde und sie damit vor das Dilemma gestellt hätte, entweder ihren eigenen alten Gesetzesantrag jetzt auch abzulehnen oder einem Gesetzes zuzustimmen, dass die AfD eingebracht hätte, sah sich die CDU gezwungen in die Offensive zu gehen.
Bedingt durch die furchtbaren Ereignisse von Magdeburg und Aschaffenburg brachte Friedrich Merz daher zusätzlich zu der Gesetzesänderung den inhaltlich weiter reichenden, die Regierung aber nicht bindenden Entschließungsantrag mit fünf Kernforderungen am 29. Januar in den Bundestag ein, wo er mit knapper Mehrheit, einschließlich der Stimmen der AfD, angenommen wurde. Die darauf folgende blinde Entrüstung verhinderte jedwede vernünftige und sachliche Diskussion zum drängenden Thema Migration. Die angeblich durch die CDU geschleifte Brandmauer zur AfD beherrschte fortan die Diskussionen und auch die Schlagzeilen in vielen Medien. Als besonders gefährlich für das politische Klima und absolut nicht akzeptabel bezeichnete die Abgeordnete die daraus folgenden Drohungen und teilweise auch Gewalttaten gegen CDU-Mitglieder, -Personal und Geschäftsstellen. Viele dieser Angriffe sind wohl von den Vorfeldorganisationen von Rot-Grün bewusst gesteuert und weiter befeuert worden um der CDU im Wahlkampf politisch zu schaden. Aber es gibt auch viele vernünftige Stimmen, die die Position der CDU in der Migrationsfrage unterstützen, da unser Land wegen Überlastung der Verwaltungsstrukturen und dadurch bedingtem teilweisem Systemversagen dringend eine Atempause braucht.
Die anschließende lebhafte Diskussion mit Frau Heil drehte sich auch um die Frage, wie es denn nach der Wahl weitergehen soll, wenn die CDU eine Mehrheit erzielt. Hier ruht die Hoffnung der CDU darauf, dass sie aufgrund eines guten Wahlergebnisses eine andere Ausgangsposition haben werde und dass die anderen Parteien sich dann personell wohl anders aufstellen werden, um mit der CDU eine Regierung bilden zu können. Abschließend bedankte sich der Vorsitzende Richard Welter bei Mechthild Heil für ihre Zeit und Offenheit mit den Senioren und wünschte der CDU ein gutes Wahlergebnis.